Grandiose Boys’Day Premiere: Jungen-Zukunftstag bei Unpaid Care Work
04.04.2025, Petra Bitter.
Wertschätzung unbezahlter Care-Arbeit wird beim fiktiven Unternehmen für knapp 50 Jungs zum realen Erlebnis
Am 3.4.2025 hat Unpaid Care Work erstmals mit eigenem Angebot am Boys'Day teilgenommen: Der bundesweite Aktionstag zur Berufsorientierung wird u. a. vom Bundesfamilienministerium gefördert mit Ziel, neue berufliche Perspektiven zu eröffnen – jenseits traditioneller Rollenbilder und gesellschaftlicher Erwartungen. Ein Perspektivwechsel mit Wow-Effekt für engagierte Jungs im Alter von 10 bis 16 Jahren, Eltern, Großeltern, ältere Geschwister – und für die Veranstalterinnen.
Das erfährst du in diesem Beitrag:
- Beteiligung gewünscht – von den Jungs selbst
- Boys’Day Praktikum mit Perspektivwechsel: „Eltern machen ganz schön viel …“
- Die Erkenntnis? „Gleichberechtigung ist wichtig. Und ich hab’ viel gelernt, auch fürs Berufsleben.“
- Fazit zum Boys'Day: Wir haben einen Multiplikator geschaffen, der was in Bewegung gebracht hat
Beteiligung gewünscht – von den Jungs selbst
„Nein Papa, du schaltest mich nicht stumm!“, ließ Janik* über sein Mikro alle wissen. Klare Ansage gleich zu Beginn des Online-Theorieteils: Beteiligung und Interaktion ausdrücklich erwünscht – und zwar von den Jungs selbst. Hände flogen begeistert in die Höhe, Erfahrungen wurden ausgetauscht und das Wort selbstständig moderierend an den nächsten weitergegeben. Bei der interaktiven Frage „Was zählt für dich zur Arbeit?“ ließen die Boys die Wortwolken beben.
* Name geändert
Warum Unpaid Care Work für den Boys’Day relevant ist »
Boys’Day Praktikum mit Perspektivwechsel: „Eltern machen ganz schön viel …“
Nach der ersten Online-Veranstaltung am Morgen ging’s in den praktischen Teil: Sorge- und Pflegearbeit im Alltagsleben kennenlernen. Die Jüngeren zusammen mit Eltern und Großeltern, die Älteren in Eigenregie. Im Anschluss berichteten sie über ihre Erfahrungen. Und da war einiges in den 3,5 Stunden zusammengekommen:
Es wurden Blumen wurden gegossen, Zimmer aufgeräumt, Betten gemacht, Schreibtische gesäubert, Hunde versorgt, Wäsche vorsortiert und weggeräumt, eingekauft, Staub gesaugt, auf kleinere Geschwister aufgepasst, Papier, Müll und Glas weggebracht, Rasen gemäht, Unkraut gejätet, Terrasse geschrubbt, Gedanken gemacht, was es am Wochenende zu essen geben soll, Einkäufe geplant und Einkaufslisten geschrieben, gekocht und gebacken, Spülmaschine aus- und eingeräumt, gelernt, wie die Waschmaschine bedient wird und sogar Toiletten geschrubbt.
Die Erkenntnis? „Gleichberechtigung ist wichtig. Und ich hab’ viel gelernt, auch fürs Berufsleben.“
Der Alltag in Haushalt und Familie ist ein Ort des informellen Lernens. Private Sorge- und Pflegearbeit geht mit Verantwortung einher. Mitdenken ist gefragt:
-
Was brauchen wir, damit sich alle wohlfühlen?
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Welche Aufgaben haben Priorität? Was kann warten?
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Wie setze ich klare Ziele?
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Wie baue ich Vertrauen auf und zeige, dass ich eigenständig Entscheidungen treffen kann?
Learnings wurden interaktiv geteilt – und von den Jungs ganz von selbst mit Emojis voller Herzen, Sternen und guter Laune eingerahmt. Der Aha-Moment: Eltern leisten täglich enorm viel zu Hause. Da bauen sie Fähigkeiten auf, die sich auch im Job bezahlt machen. Und wie wichtig es ist, diese anzuerkennen. Geschlechtlich gleichberechtigt? In Familienleben, Lebensplanung und Beruf? Na klar!
Es kam einiges an Erkenntnissen in bunten Wortwolken zusammen auf die Frage: „Welche Kompetenzen werden in der Familie aufgebaut und können im Job eingesetzt werden?“
Fazit zum Boys’Day: Wir haben einen Multiplikator geschaffen, der was in Bewegung gebracht hat
Mit den knapp 50 Jungs haben wir on top auch die Eltern, Großeltern – das familiäre Umfeld – und auch knapp 50 Schulen erreicht. Wir haben gespürt: Dieser Tag hat etwas bewegt. Und genau darum geht es!
Eine grandiose Premiere – nächstes Jahr sind wir wieder am Start. Zuvor nehmen wir mit unserem Angebot am 13. November 2025 am Boys’Day in Österreich, Liechtenstein und der Schweiz teil, dort auch als „Nationaler Zukunftstag“ bekannt.
Von Herzen
Franziska Büschelberger, Katrin Fuchs und Petra Bitter
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